Zusammenfassung des Online-Treffens vom 4. Dezember 2022

Zusammenfassung des Online-Treffens vom 4. Dezember 2022

Sharon: Willkommen zu unserem Dezember-Online-Treffen mit dem Großen Rat der Großmütter. Wie immer treffen wir uns in unserer Verbindung mit dem Lichtnetz und bitten die Großmütter während unserer gemeinsamen Zeit durch uns zu sprechen, zu hören, zu denken und zu lieben. Wir alle, die wir an dieser Arbeit beteiligt sind, leben die Botschaft der Großmütter und lernen dabei viel voneinander.  

Ich werde eine kurze Lichtnetz-Meditation machen und uns so im Herzen miteinander verbinden.

 

Sharon: Lichtnetz-Meditation

 

Sharon: Nehmt wahr, wie ihr euch fühlt, während der Friede euch immer mehr durchdringt.  Beginnt, diesen großen Frieden, von dem ihr ein Teil seid, in euch aufzunehmen. Wenn ihr ans Empfangen denkt, gebt ihr allen Wesen Raum, zu empfangen. Wir sind alle Teil des Lichtnetzes. Wenn wir uns mit Frieden füllen, füllt sich alles um uns herum mit Frieden: die Pflanzen, die anderen in unserer Nähe, die Räume, Gebiete usw…  Frieden, Frieden, Frieden.

 

Es gibt auch ein paar Männer, die sich an der Arbeit der Großmütter beteiligen und heute nimmt zum ersten Mal ein Mann teil an unserem Zoom-Meeting. Paul ist schon lange mit dabei, nicht wahr, Paul?

 

Paul: Ja, etwa 6 Jahre.

 

Sharon: Ja. Emily ist auch schon sehr lange dabei. Und Jane ist die Veteranin hier. Wir waren 2006 gemeinsam in Litauen und haben dort Großmütter-Pionierarbeit geleistet.

 

Worüber wir heute sprechen möchten, ist, wie diese Arbeit mit dem Lichtnetz und den Großmüttern eure Beziehung zum anderen Geschlecht beeinflusst hat. Es hat viel Disharmonie, Misstrauen und Verwirrung zwischen den Geschlechtern im Allgemeinen gegeben und das schon seit langer Zeit. Auch die Kontroverse über das Patriarchat gibt es schon seit langem. Mit den Großmüttern laufen die Dinge ziemlich einfach, auch wenn es nie so ist, wie wir denken. Ich werde ein wenig aus dem vierten Buch der Großmütter, Die Rückkehr der Mutter (Seite 9), vorlesen.

 

„Viele Jahre lang“, sagten sie, “hat die Frau abgeschnitten von ihrer ursprünglichen Position der Macht auf der Erde gelebt. Vor langer Zeit, als sie von ihrem angestammten Platz verdrängt wurde, wurde sie von ihrer Essenz getrennt. Ihrer innewohnenden Macht beraubt, war die Frau, der einstige Mittelpunkt des Lebensrades, gezwungen, von ihrem Zentrum versetzt zu leben; gezwungen, ohne Macht zu leben.“ „Die Frau wurde sozusagen an den Rand gedrängt“, sagten sie, „und obwohl die Herabwürdigung des weiblichen Prinzips vor Tausenden von Jahren begann, sind dessen Auswirkungen bis heute zu spüren. Seit dieser längst vergangenen Zeit ist die Frau bis zum heutigen Tag nicht in der Lage, im menschlichen Leben eine Position der Macht einzunehmen.

 

Es sind die weiblichen Mitglieder einer jeden Spezies, die das Leben auf der Erde verankern; sie gebären, kümmern sich um den Nachwuchs, pflegen die Kranken und betreuen die Sterbenden. Bei den Menschen trägt die Frau das Leben in all seinen Phasen: von der Geburt bis zum Tod. Sie ist der natürliche Mittelpunkt des Lebensrades der menschlichen Familie. Aber als das Patriarchat sie verdrängte und diese Position für sich beansprucht hat, gab es keine Nabe, keinen Mittelpunkt mehr.“

 

Die Großmütter sagen also, dass die Probleme und schmerzhaften Reaktionen, die wir jetzt in unserem Leben in Bezug auf das andere Geschlecht erleben, alle auf die Entfernung der Frau aus dem Zentrum der Familie des Lebens zurückgehen. Sie hat ihr Gefühl dafür verloren, wer sie wirklich ist und ihr Gefühl für Macht. Daraus resultieren all die Ressentiments, die Wut und die Ängste, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Wie seht ihr das? Und was habt ihr von den Großmüttern und dem Lichtnetz gelernt, das euch geholfen hat?

 

Paul: Danke für die Gelegenheit, meine Geschichte und das, was ich gelernt habe, zu erzählen. Wenn ich zurückblicke, war mein Gefühl dafür, wer ich war und wie ich mit anderen, insbesondere mit Frauen, in Beziehung stand, durch das Patriarchat so verzerrt, dass ich aus einer übermäßig starken Yang-Energie heraus handelte. Das bedeutete, zu kontrollieren, Macht über etwas zu haben und von anderen zu erwarten, dass sie meine Bedürfnisse erfüllen. Dieses patriarchalische Verhalten hat mich sehr verletzt und es hat viel Schmerz und Leid verursacht, vor allem bei Frauen, meiner Ehefrau, meinen Kindern und den Frauen, die ich bei meiner Arbeit betreute. Ich kam zum ersten Treffen vor 6 Jahren, weil ich mich nach Heilung in mir selbst sehnte. Ich erkannte, dass der Weg dorthin darin bestand, die weibliche Energie in mir zu kultivieren und eine Art Gleichgewicht zu erreichen.   Die Botschaft der Großmütter war ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit und ich fühle mich von den Großmüttern aufgerufen, den Schaden wiedergutzumachen, den ich durch mein Ungleichgewicht verursacht habe.

 

Ich fühle mich erneuert und transformiert durch diese persönliche Arbeit, die von den Großmüttern geleitet wird. Ich habe ihrem göttlichen Licht erlaubt, an alle dunklen Stellen in mir zu scheinen und diese Dunkelheit durch Licht zu ersetzen. Von diesem Ort aus kann ich mich in all meinen Beziehungen ganz anders verhalten und mich auf eine neue Art der Beziehung einlassen. Ich kann mich darin üben, die Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind und ich kann die Verbindung erfahren, die ich mit jedem Menschen habe. Ich kann Frauen feiern, die ihre Macht und ihren rechtmäßigen Platz in der Welt wieder einnehmen.

 

Sharon: Danke, Paul. Klingt, als seist du aufgewacht.

 

Paul: Ja. Es ist nie zu spät.

 

Jane: Danke, Paul.

 

Die Botschaft der Großmütter, die mich sehr berührt, ist die mangelnde Ehrfurcht der Frauen vor sich selbst und die Suche nach Bestätigung außerhalb ihrer selbst. Das bedeutet, dass man sich mit der Kultur auseinandersetzen muss, die einem sagt, wer man ist. Und diese Kultur ist nicht gerade einladend für das Weibliche. Ich liebe das Bild, das die Großmütter haben, wenn sie die männliche Energie als Stier symbolisieren, der hin und her springt und seine rohe Energie verströmt. Wir haben das kürzlich in unserer eigenen Kultur gesehen.  Das Patriarchat bedeutet „Macht über etwas haben“.

 

Wenn wir einen Weg finden können – und ich denke, die Großmütter zeigen uns diesen Weg – eine sanfte Ehrfurcht vor uns selbst als dem Weiblichen zu haben und zu verstehen, dass wir nicht durch das Denken des Großteils der Gesellschaft definiert werden können. Denn diese kommt aus einer patriarchalischen Perspektive und wir denken und reagieren anders.  Dieser Mangel an Ehrfurcht des Männlichen gegenüber den Eigenschaften, die das Weibliche definieren, hat zu einem enormen Ungleichgewicht geführt. Ich glaube, dass das Ungleichgewicht im Weiblichen selbst liegt. Wenn die Großmütter uns im Kreis willkommen heißen und über unsere Unzulänglichkeiten lachen, geben sie uns die Möglichkeit, das „Wissen“ wiederzuerlangen, das wir noch haben, auch wenn es verschüttet wurde.

 

Indem wir uns selbst als das Weibliche verehren, warten wir nicht darauf, dass das Männliche uns die Erlaubnis gibt, so zu sein, wie wir sind. Wir geben uns selbst die Erlaubnis, unsere Unterschiede zu feiern. Dann versteht das Männliche, was es heißt, eine Partnerschaft zu haben. Wir haben die Partnerschaft in uns selbst nicht verstanden. Was für eine enorme Bürde wir dem Männlichen auferlegen, uns als nett genug, süß genug oder freigiebig genug zu definieren! Das ist für beide Geschlechter anstrengend. Ich bin seit 55 Jahren verheiratet und ich kann euch sagen, dass es einfach anstrengend ist. Endlich bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich mir erlaube, ruhig zu sein. Ich erlaube mir, mich zu fragen: „Was will ich in den nächsten fünf Minuten tun?“

Wenn ich mich wirklich fragen will: „Was bringt mich in eine Situation, in der ich akzeptiere, wie andere Menschen mich wahrnehmen und sogar danach handle!“ Anstatt auf mich selbst zu hören und zu verstehen, dass ich mit den Großmüttern verbunden bin, weil ich so bin, wie ich bin: Ich besetze diesen Raum. Niemand sonst nimmt ihn ein, es ist mein Raum. Und wie erkenne ich das an? Mit Dankbarkeit und Demut, mit der Einsicht, dass ich einzigartig bin, wie jeder andere Mensch auch. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Demut und Demütigung.

 

Wenn wir durch unsere Verbindung mit den Großmüttern in uns selbst schauen, gibt es nur die Demut, eine von vielen auf einem gemeinsamen Weg zu sein. Das befreit das Männliche aus der Verantwortung. Sie brauchen also nicht zu entscheiden, ob wir in Ordnung sind oder nicht. Das müssen sie mit sich selbst ausmachen und wir können ihnen diese Arbeit nicht aufbürden. Es gibt eine Menge zu schätzen und zu feiern, wenn es die Möglichkeit einer echten Partnerschaft gibt. Es ist lustig, wenn man merkt, wie sehr man sein eigenes schlechtes Verhalten oder das von anderen als Realität akzeptiert hat.

 

Emily:  Ich bin so tief bewegt von dem, was ihr beiden gesagt habt. Wie ich die Großmütter verstehe, ist es das Ungleichgewicht, das die Wurzel all des großen Leids ist, das wir in unserer Welt sehen und das unter diesem patriarchalischen Konstrukt existiert. Die Großmütter sagen uns, dass sie gekommen sind, um uns wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nachdem ich vor über einem Jahrzehnt zu dieser Arbeit mit den Großmüttern gekommen bin und mich immer mehr der Großen Liebe hingegeben habe, die die Großmütter in unser Herz bringen, habe ich gespürt, wie sich die Ungleichgewichte in mir selbst verschoben haben. Ich bin fähig geworden zu sehen, dass mit dem Patriarchat niemandem gedient ist.

 

Eine der ersten Botschaften der Großmütter ist, dass das Yang völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, muss das Yin seinen Platz der Macht zurückerobern. Nur diejenigen, die das tiefe Reservoir des Yin sind, können das initiieren. Wenn die Yang-Energie, die in jedem von uns vorkommt, vollständig von Yin unterstützt wird, wird das Yang immer die Hand ausstrecken, um das Leben zu unterstützen.  Es ist ein großer Trost zu verstehen, dass ich nicht mehr tun muss, als das anzusprechen, was in mir ist, um die mächtigste Rolle dabei zu spielen, diese Veränderungen herbeizuführen, von denen uns die Großmütter gesagt haben, dass sie kommen werden.  Indem ich den Großmüttern erlaubte, mich zu lieben und mir zu helfen, habe ich beobachtet, wie ich langsam in meine Mitte kam. Die Kraft, die daraus entstanden ist, hat meine Beziehungen zu anderen verändert, sowohl zu Männern als auch zu Frauen. Meine Beziehung zu meinem Vater hat sich völlig verändert. Anstatt die Bestätigung meines Vaters zu brauchen, war ich in der Lage, mich ihm mitzuteilen und ihm, durch den Mut, den ich kultiviert habe, meinen tiefsten Schmerz zu offenbaren.

 

Sharon: Ich bin beeindruckt von der Hingabe und dem Verständnis für die Lehren der Großmütter, die ihr alle habt. Ich frage mich, was euch – in praktischer Hinsicht – hilft, auf diesem Weg der Wahrheit zu bleiben.  

 

Emily: Für mich ist es, immerzu mich auf mich selbst zu besinnen und die Großmütter zu bitten, mich zu halten und mich daran zu erinnern, wer ich bin. Und oft hilft mir das, die Art und Weise, wie ich eine Situation sehe und Interaktionen, die vielleicht strittig sind, zu verändern.

 

Sharon: (singt) „Großmütter, erinnert mich; Großmütter, erinnert mich; erinnert mich wieder daran, wer ich bin.“

 

Jane: Ich würde sagen, dass mein Lieblingsbuch „Selbstermächtigung“ (Buch 1) ist, weil es eine wunderbare Grundlage für jeden ist, der mit dieser Arbeit beginnt. Es macht es sehr zugänglich, sich mit den Großmüttern zu verbinden. Wir sprechen in unserer Gesellschaft nicht über Spiritualität und unsere Seelen, also ist dies ein einfacher Weg, um sich mit den Großmüttern und damit mit sich selbst zu verbinden. Wenn ich mich in einer schwierigen Situation befinde, ertappe ich mich dabei, wie ich singe: „Oh Großmütter hört meinen Ruf, wir suchen eure Heilung.“ Wenn ich mich schlecht fühle, fange ich plötzlich an, dieses Lied zu summen.

 

Sharon: Vielen Dank. Ich greife immer wieder auf die Bücher zurück. Ich schlage eines auf und sage: „Zeigt mir die Richtung, die ich heute einschlagen soll!“ Und die Lieder gehen mir ständig durch den Kopf.

 

Jane: Was mir auch hilft, ist der Humor, den die Großmütter an den Tag legen. Das hilft mir, wenn ich mit Dingen konfrontiert werde, die absurd sind.

 

Paul: Es gibt so viele Hilfsmittel, die mir helfen, geerdet zu bleiben und mit Absicht zu leben.  Morgens, wenn ich aufwache, lese ich ein paar inspirierende Zitate, die sich darauf konzentrieren, wie ich leben möchte. Im Laufe des Tages schaue ich immer wieder in mich hinein. Anstatt einfach zu reagieren, bitte ich um göttliche Führung, wie ich reagieren soll. Ich beteilige mich auch an der Online-Gemeinschaft der Großmütter, an Versammlungen und Einkehrtagen im Laufe des Jahres, um meine Seele zu nähren und meinen Weg auf diesem Pfad zu entwickeln.

 

Jane: Mit meinen 80 Jahren verzweifle ich oftmals an unserer Welt. Und wenn das passiert, kommen die Großmütter zu mir und ihre Botschaft ist, dass es jetzt unsere Aufgabe ist, wie ein Baum Stellung zu beziehen. Verwurzelt euch tief in der Erde und begreift, dass eure Aufgabe jetzt darin besteht, vollkommen präsent als das Weibliche zu sein. Wenn dann die Zeit kommt, in der die Erde sich dafür interessiert, was das bedeutet, kann sie auf euch  zurückgreifen. Seht euch so und seid bereit.

 

Sharon: Das ist schön, danke.

 

Lasst uns damit enden, dass ihr euch selbst als einen Baum betrachtet. Einige von euch mögen sich vielleicht wie ein Setzling fühlen. Wir sind auf diese Weise verbunden wie die Bäume, die Himmel und Erde miteinander verbinden, denn wir haben unseren Kopf im Himmel und unsere Füße auf dem Boden. Fühlt das jetzt. Und während ihr euch verwurzelt, kommen die Großmütter und umringen euch, lieben, pflegen und nähren euch. Sie geben dem Baum alles, was er braucht: Wasser, Nahrung, Luft, alles. Ihr seid kostbar. Im großen Plan seid ihr unendlich wertvoll in dieser Welt. Ihr seid eins mit der Großen Liebe. Ihr seid Göttlich, ihr seid vollkommen, so wie ihr seid. Lasst euch erblühen. Spürt, wie es sich anfühlt, so umsorgt zu sein, gepflanzt, hier und jetzt. Während die Großmütter euch halten, werden sie durch meine Stimme zu euch singen:

 „Oh, wie wir dich lieben, oh, wie wir dich lieben, Oh, wie wir dich lieben, oh, wie wir dich lieben.“

 

Nie wurde mehr Wahrheit gesprochen.  

 

Lasst euch empfangen und fahrtfort zu empfangen.

 

Wir treffen uns am 1. Januar wieder.

Gerne könnt ihr auch unsere Webseite www.netoflight.org besuchen. Bis nächsten Monat.